Informationen zur Kirche:
Evangelische Johanneskirchengemeinde Düsseldorf
Bolkerstraße 36
Düsseldorf Altstadt
Auf einen Blick
Erbaut: 1683/84
Einweihung: 13.03.1684
Architekt: Michael Cagnon und Johann Spielberg
Namensgebung: 1916
Restauration: 1957
Kunst
Der schlichte Altartisch wurde 1960 von Eva Limberg aus Lahnmarmor gestaltet.
Die mehrfach restaurierte Kanzel geht auf einen Entwurf von Michael Cagnon zurück, ihre Treppe wurde 1776 erneuert, die Rückwand mit siebenarmigen Leuchter, Kelch, Bibel und Posaunen 1849 geschaffen.
Oberhalb der östlichen Empore ist eine reich verzierte Uhr aus dem Jahr 1710, unterhalb des Epitaphs für Joachim Neander aus dem Jahre 1880 angebracht.
Geschichte
1610 wurde das ursprüngliche Predigthaus als schlichter Saalbau an der heutigen Andreasstraße errichtet. Aufgrund der ab 1624 zunehmenden Anzahl der Gemeindemitglieder wurde der inzwischen zu kleine und baufällige Betsaal geschlossen. 1647 wurden Mittel für den Erwerb des Grundstücks und dem Bau einer neuen Kirche gesammelt. Erst 1682 wurde das Modell der Gemeinde vorgestellt. Maßgeblich an Planung und Bau war der Architekt Michael Cagnon beteiligt. Die Gestaltung des Innenraums, sowie die Nordtür und die Windfahne fielen dem Hofmaler Johann Spielberg zu. Am 13.März 1683 wurde Grundstein gelegt und am 17. November 1684 wurde die Kirche eingeweiht. Trotz Zusicherung freier Religionsausübung im katholisch dominierten Düsseldorf durfte die Neanderkirche nach ungeschriebenem Gesetz nur im Innen bzw. Hinterhof des Häuserblocks, der weitestgehend im Besitz der Gemeindemitglieder war, errichtet werden.
Ihren heutigen Namen erhielt sie erst im Jahr 1916 vom Prediger und Liederdichter Joachim Neander, 1650-1680, der während 1674 bis 1679 in Düsseldorf wirkte. Aufgrund des Schutzes, den die umliegenden Gebäude der Kirche boten, erlitt die Kirche im zweiten Weltkrieg kaum Schäden. Im Jahr 1957 fand eine umfassende Restauration statt.
Die Neanderkirche
Der ursprünglich rechteckige, tonnengewölbte Saalbau wird vom Kirchturm her dominiert, der inzwischen den Eingang beherbergt. Ursprünglich lag dieser an der Nordseite des schlicht verputzten Ziegelbaus, die von vier Pilastern und drei hohen Rundbogenfenstern gegliedert wird. Aufschwingende Giebelfenster mit Oculus an der Nordseite bzw. zwei Rundbogenfenster an der Südseite werden von flachen Dreieckgiebeln bekrönt. Die Längsseiten sind von je vier Rundbogenfenstern durchbrochen, die Südseite nur noch von einem Fenster westlich des 1687 angebauten Turms. Zentrum des Innenraums ist der schlichte Altartisch, der 1960 von Eva Limberg aus Lahnmarmor gestaltet wurde. Hinter ihm erhebt sich die mehrfach restaurierte Kanzel, die auf den Entwurf des Architekten Michael Cagnon zurückgeht, der auch maßgeblich an Planung und Bau der Kirche beteiligt war. Ihre Rückwand mit siebenarmigen Leuchter, Kelch, Bibel und Posaunen wurde 1849 geschaffen. Über Altar und Kanzel erhebt sich die Orgel an der Rückseite der Kirche, die mit ihren vertikalen Pfeifen in den Raum hineinragt. Die Emporen bieten dem Besucher unterschiedlichste Blickwinkel auf das Zentrum des Kirchraums. Oberhalb der östlichen Empore ist eine reich verzierte Uhr aus dem Jahr 1710 unter dem Epitaph für Joachim Neander aus dem Jahre 1880 angebracht.
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