Die Friedenskirche


Informationen zur Kirche:
          Evangelische Friedenskirchengemeinde Düsseldorf
          Florastraße 55
          Düsseldorf Bilk

Auf einen Blick
          Erbaut: 1896-1899
          Zerstört: 1943
          Wiederaufbau: 1953
          Architekt: Weidenbach (Grundlage), Moritz Korn (Bauleitung)

Kunst
          Fragmente der biblischen Wandmalereien von Eduard von Gebhardt aus den Jahren 1897-                    1907.
          Drei Chorfenster mit der Darstellung von Johannes dem Täufer, Christus und dem Apostel                     Paulus von Martin Domke aus dem Jahr 1954.
          Vier großformatige Bilder in Variation zum Thema Der Mensch in den Dingen von Matthias                     Hintz.
          Beckerath-Orgel mit drei Manualen und 36 Registern.

Geschichte
          Die Evangelische Friedenskirche wurde in den Jahren 1896-1899 erbaut. Die Gemeinde war ursprünglich ein Außenbezirk der Johanneskirchengemeinde im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt. Durch die Zuwanderung vom Land und der stetig wachsenden Bevölkerungszahl wurde jedoch im letzten Viertel des ausgehenden 19. Jahrhunderts eine weitere Predigtstätte notwendig. Diese wurde 1896 von dem renommierten Architekten Hermann vom Endt an der Kronenstraße errichtet. Im selben Jahr beauftragte die Gemeinde den Architekten Weidenbach mit einem neuen Projekt. Als Grundlage diente ein bereits 1894 genehmigter Entwurf. Unter der Bauleitung des Düsseldorfer Architekten Moritz Korn entstand so in den Jahren 1896-1899 die ursprüngliche Friedenskirche an der Florastraße. 1943 fiel die Friedenskirche der Zerstörung eines Luftangriffes zum Opfer. Neben der Sakristei, die unterhalb der heutigen Altarzone liegt, wurde fast die gesamte Kirche zerstört. Im Zuge der Renovierungsarbeiten im Jahr 2001 wurde die Krypta wiederentdeckt und durch das Architektenbüro Derichs instandgesetzt. Heute ist sie wieder als kleiner Gottesdienstraum, besonders für Taufen und Andachten zugänglich. Unwiederbringlich fielen den Flammen auch die größten Teile der berühmten biblischen Wandmalereien von Eduard von Gebhardt zum Opfer. In den Jahren 1897 und 1907 vom preußischen Staat in Auftrag gegeben, zeigten sie in Erdfarben, Weiß, Gold und starken Lokalfarben am Eingangsbogen zur Apsis die zwölf Apostel, gegenüber an der Eingangswand Christus, dem Volke predigend, und zu Seiten der Orgel einen Reigen musizierender Engel und die Seligen im Paradies. An den seitlichen Stirnwänden waren die Verklärung Christi und der Hinweis des Täufers Johannes auf den Erlöser dargestellt, die Bilder der Südwand waren der Geschichte Moses gewidmet: Berufung, Eifer für Gott auf dem Sinai, Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, Tod auf dem Berge Nebo; auf der Nordseite die entsprechenden Szenen aus dem Neuen Bund: Einzug Christi in Jerusalem, Tempelreinigung, Abendmahl und Christus am Ölberge. 1953 wurde sie wieder aufgebaut. Von der früheren Ausmalung wurden übrig gebliebenen Fragmente, die den heutigen Eingang zieren, in die neugebaute Kirche integriert.

Die Friedenskirche
          Die Friedenskirche ist im neogotischen Stil gestaltet und wird von zwei symmetrischen Pfarrhäusern in der Straßenflucht der Florastraße eingefasst. Sie wird von ihrem Turmhelm dominiert und ist auf einem quadratischen Grundriss als Staffelhalle errichtet. Durch akzentuierte Joche und massive Pfeiler erhält sie einen basilikalen Charakter. Die Fragmente der früheren Ausmalung zieren den Eingang. Über ihr erhebt sich die Empore, die von dem Prospekt der Beckerarth-Orgel mit 3 Manualen und 36 Registern dominiert wird. Der basilikale Charakter wurde durch die zu den Seitenschiffen abgetreppte Decke, in die freitragende Emporen eingezogen sind, unterstrichen. Rundbogige Fenster belichten in dreifacher Staffelung die Räume unter den Emporen. Auf den Emporen sind die vier großformatigen Bilder in Variation zum Thema Der Mensch in den Dingen von Matthias Hintz angeordnet. Die Altarzone fügt sich in die Apsis ein und hebt sich durch Stufen vom Gemeinderaum ab. Sie wird von den drei Chorfenstern dominiert, die 1954 von Martin Domke gestaltet wurden. Dargestellt werden von links nach rechts Johannes der Täufer, Christus und der Apostel Paulus.

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